Vor zwei Jahren war ich in einem mittelständischen Unternehmen beschäftigt, in dem es an der Tagesordnung war, die Mitarbeiter zu bespitzeln. Führungskräfte und Kollegen sollten immer wieder über das Benehmen und die Arbeitsleistung ihrer Kollegen Auskunft erteilen. Auch darüber, mit wem sie außerhalb des Unternehmens befreundet waren. Kontrolle hieß das Prinzip. Stasi-Methode hieß es intern.
Der Fisch, der da vom Kopfe stank, war die zweiköpfige Leitung, die gleichzeitig die Inhaber und Gesellschafter waren. Jeder Mitarbeiter konnte jederzeit aus der Gunst der Führungskräfte, die alle Teil des Spiels waren, fallen. Die Führungskräfte selbst auch. Es wurde nicht nur die Arbeitsleistung moniert, sondern auch Aussehen und Bildung.
Ich habe meine Meinung darüber sehr deutlich kund getan und bin dann gegangen. Natürlich wollte man auch von mir diese Spitzeldienste als Trainerin und Coach. Ich habe sie verweigert.
Die Leistung der Belegschaft war - logisch - alles andere als optimal. Genauer, alle die am Zentrum der Macht saßen, im Hauptgebäude, hatten Angst.
Die, vor allem der Außendienst, die nicht jeden Tag mit diesen Überwachungs- und Misstrauensstrukturen konfrontiert wurden, leisteten deutlich mehr.
Die Chefs selbst nahmen sich alle Freiheiten, die sie ihren Mitarbeitern nicht zubilligten. Natürlich auch emotionale Ausbrüche und Mobbing. Gleichzeitig wollte man die Firma durch Teamentwicklung nach vorne bringen. Was natürlich kläglich scheiterte.
Keine einzige Führungskraft war ein Vorbild, an dem die Mitarbeiter ihre Arbeitseinstellung, ihre Leistungsbereitschaft und ihr Verhalten gegenüber Mitarbeitern und Kunden ausrichten konnte.
Unsicherheit und Angst überall.
Ich habe niemals deutlicher gesehen, was es anrichten kann, wenn Führungskräfte ihren Job nicht verstehen. Aber ich habe schlechte Führung auch in anderen Unternehmen wahrgenommen. Führung ist nämlich nicht die Kontrolle von Prozessen. Zur Führung ist Menschenführung. Motivation. Teamentwicklung. Das Herstellen von Bedingungen, die den Mitarbeitern Erfolge verschaffen und Spitzenleistungen ermöglichen.
Echte Führung muss Vorbild sein. Und zwar nicht nur auf die Leistung bezogen. Sondern auch auf das Verhalten anderen, Mitarbeitern und Kunden gegenüber. Echte Führung muss Menschen motivieren. Menschlich. Denn nur Wertschätzung und Respekt motivieren.
Der Mangel an Wertschätzung und Respekt gehört zu den größten Führungfehlern.
Menschen sind ganzheitliche Wesen. Sie als "Humankapital" zu behandeln erzeugt Demotivation.
Unternehmen sind von Menschen für Menschen gemacht. Und die Führung von heute wird begreifen müssen, dass sie den gesamten Menschen im Auge behält. Dass sie auf ein positives Menschenbild setzt. Dass ihre Mitarbeiter und Kunden im Unternehmen Spaß und Freud erfahren.
Denn Wertschätzung, Respekt, Spaß und Freude schaffen die emotionale Bindung der Mitarbeiter und Kunden an das Unternehmen. Echte emotionale Bindung.
Wertschätzung, Respekt, Spaß und Freude als vorbildliche Eigenschaften von Führungskräften schaffen Wachstum!
Wie Sie mit dem Vorbildprinzip mitarbeiter- und kundenorientiert führen, dazu erhalten Sie Impulse in meinem neuen Vortrag:
"Wow the company! Mit dem Vorbildprinzip zu Spitzenleistungen!" - Impulse für eine wachstumsorientierte Führung!
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