Montag, 28. Januar 2013

Warum Business-Präsentationen und Vorträgen oft so langweilig sind. Und was Sie dagegen tun können.

In Deutschland herrscht ja in der Geschäftswelt die schöne Kultur, sich morgens zwischen 7.00 Uhr und 8.00 Uhr zu treffen und sich dann die Werbepräsentationen verschiedener Anbieter/Unternehmer anzuhören.
Man nennt das Netzwerken.
Ich nenne das Qual.
Ich habe festgestellt, dass vor allem die männliche Kollegen den 20minütigen Schlaf beherrschen. Ohne die Augen zu schließen. Meine Herren, ich will sofort wissen, wie Sie das machen!
Nach 20 Minuten wachen sie auf. Die Herren. Dann, wenn das monotone Geräusch vorne verstummt. Sofort klatschen die Herren frenetisch.

Dabei gab es nichts zu klatschen! Niemand weiß genau, was da vorne gesprochen wurde. Außer ein paar Menschen mit Schlafstörungen. Die habe sich Stammbäume von Firmen und Statistiken anschauen müssen, und waren sich sofort sicher: "Ich will diese Produkt nicht kaufen. Der Redner ist unsympathisch. Langweilig. Inkompetent. Und ich habe nicht verstanden, warum ich mir den 10. Berater ins Haus holen soll. Der kann doch gar nichts reißen. Dafür weiß ich aber, dass sein Urgroßvater Bäcker war. Ich will hier weg."

Möglichst über die Zuhörer hinweg zu sprechen, gilt in Deutschland als professionell. Auch die potenziellen Kunden sind auch sehr professionell. Sie suchen sich einen anderen Berater.
Das merkt aber der Redner nicht. Denn er lebt in einer anderen Dimension. Er hält sich für eine Mischung aus Obama und Hirschhausen. Und ist komplett beratungsresistent.

Deswegen sage ich es mal allen anderen: Zuhörer wollen überzeugt werden. Und begeistert. 96 % aller Entscheidungen sind emotional. Auch und besonders im Geschäftsleben. Oder glauben Sie, dass der Kauf eines Porsche Cayenne, ein Geländewagen mit Allradantrieb, ausgelegt für Alpenüberquerungen, also, dass der Kauf eines solchen Porsche Cayenne in der Lüneburger Heide, irgendetwas mit einer rationalen Entscheidung zu tun hat? Ein Dacia tut es auch.

Was also sollten Sie tun, um Menschen zu überzeugen?
Ihr Emotionszentrum treffen! Nur und ausschließlich nur dann, sind sie interessiert und kaufen.
Ganz einfach. Die Werbung funktioniert auch so!

Begeistern Sie Ihr Publikum! Wow the audience!
Und wie geht das? Mit Geschichten. Geschichten, die Menschen berühren.

Wenn Sie Mähdrescher verkaufen, erzählen Sie humorvolle Geschichte über Mähdrescher! Am besten bringen Sie  einen mit. Wenigstens in Spielzeugform. Erzählen Sie Geschichten vom Scheitern mit veralteten Mähdreschern. Bringen Sie die Leute zu Schmunzeln.Verkaufen Sie eine glückliche Zukunft. Mit einem Mähdrescher, der mehr kann als Mäh zu dreschen. Der dem Landwirt Zeit und Geld verschafft. So kann der Bauer endlich eine Frau zu finden!

Es gibt ganz viele Möglichkeiten!
Ich kann Sie Ihnen erklären.

Und wenn Sie Lust haben, schauen Sie mal in mein neues Webinar hinein: am 13. Februar um 19.00 Uhr. Normalerweise kostet es Geld. Aber unter diesem Link können Sie sich kostenlos einloggen.
Weil Sie es sind!
Erfolg lacht!
Jumi Vogler

Samstag, 19. Januar 2013

Humor macht Seminarleiter zu Spitzentrainern!

„Lernen macht Spaß!“ Diese Aussage galt zu meiner Schulzeit als anarchisch. Zersetzend. Staatsgefährdend. Lernen durfte keinen Spaß machen. Schule war eine ernste Angelegenheit. Und das hieß: „Biegt sie hin zu nützlichen Menschen. Sitzen machen!“
Bei mir hat das Erziehungsmodell komplett versagt. Ich entwickelte mich sofort zur Oppositionellen und dann aus purer Notwehr kam ganz viel Humor dazu. Ich konnte beispielsweise meinen Chemielehrer nicht ernst nehmen, der mich davor warnte, zu viel männlichen Intellekt zu entwickeln. Das würde meiner weiblichen Ausstrahlung schaden. – Er hatte recht. (Das ist ein Witz! Oder?)
Die meisten von uns haben keine guten Lern- bzw. Lehrerfahrungen. Und sie mit in den Beruf übernommen. Als Teilnehmer und leider auch als Trainer. Ich habe Trainer erlebt – das spottet jeder Beschreibung. Aber ich versuche es mal: Ich erinnere mich an einen Herrn, der Projektmanagement lehrte. Nach drei Stunden lag die Hälfte der Teilnehmer mit dem Kopf auf den Tischen und schnarchte. Als ich ihn darauf aufmerksam machte, antwortete er, das sei doch immer so. In jedem seiner Seminare. Völlig normal also. Ich habe Kommunikationstrainer erlebt, bei denen nur einer sprechen durfte, der Trainer selbst.
Dabei ist es ganz einfach. Menschen lernen am meisten, wenn sie auf etwas neugierig sind. Wenn sie etwas selbst machen dürfen. Wenn sie Erfolgserlebnisse haben. Und wenn sie lachen. „Wer lacht, lernt.“ Humor entwickelt Menschen. Trainer und Coaches, die im Umgang mit Menschen per se humorvoll sind, schaffen Vertrauen und Veränderungsbereitschaft. Selbstironie hebt Distanz auf und wirkt sympathisch.
Natürlich kann man Humorinterventionen für alle möglichen Warm-Ups und Lockerungsübungen benutzen. Es gibt sogar Übungen gegen das Suppenkoma (Die Trägheit nach dem Mittagessen). Ich mag besonders: Die Ritter(innen) befreien die Prinzen/Prinzessinnen aus der Höhle des bösen Drachen (geschlechtsneutral). Macht sehr schnell sehr wach.
Aber natürlich kann man eine Humorintervention auch im Trainingskontext benutzen. Dort ist sie besonders wirksam.
Eine gute Übung für das Teamtraining ist der „Chor“
Die Teilnehmer bilden drei Gruppen. Jede Gruppe soll einen kurzen Sprechgesang beherrschen, den ich vorgebe. Je nach Laune, und Stimmung. Die erste Gruppe singt zum Beispiel: „Tschaka tschaka bumm bumm“. Das ist intellektuell zu verkraften. Die zweite: „Krawupp schnee schnau.“ Die dritte: „Schubbeldiwumm, schnubbeldischrei“. Oder so. Wenn alle drei Gruppen ihren Text können, singen wir im Kanon. Der Seminarleiter fungiert als Dirigent. Eine Gruppe beginnt auf sein Zeichen. Dann fallen die anderen ein. Mit unterschiedlichen Lautstärken. Am Ende entsteht natürlich das fulminante Crescendo. Und ein umwerfendes Wir-Gefühl.“ (aus meinem Buch „Erfolg lacht! Humor als Erfolgsstrategie“)

 Ob Sie es glauben oder nicht, ich spiele in Führungskräfteseminaren, bei denen es um die Ausübung von Macht geht, gerne mal die Reise nach Jerusalem. Dabei kann man gut beobachten, wer wie mit welchen Mitteln kämpft. Hinterher reflektieren wir das Wettbewerbsverhalten. Sehr aufschlussreich.
Viele Übungen kommen aus dem Improvisationstheater. Übungen, von denen die Teilnehmer nicht einmal träumten, dass sie mit ihnen konfrontiert werden. Zum Beispiel: „Betreten Sie den Raum und versuchen Sie uns zu überraschen. Und zum Lachen zu bringen. Ohne Worte.“
Bisher hat jeder mitgemacht.
Der Nutzen von richtig knackigen Übungen zu den Thema Projektmanagement, Teamtraining, Führungskräftetraining, Vertrieb, Kommunikation, Präsentation ist riesig. Wer die Übungen anwendet, hat Spaß. Als Trainer. Und als Teilnehmer. Letztere werden aktiviert, haben Erfolgserlebnisse, lernen und verändern sich. Solche und nur solche Trainings sind nachhaltig.
Und genau das wollen Unternehmen! Sonst bräuchten sie ja keine Weiterbildung durchzuführen.
In der nächsten Kolumne, und die kommt so sicher wie die nächste Wulff-Affäre, erzähle ich Ihnen etwas über Provokation als Coaching-Stilmittel.
Bis dahin! Erfolg lacht!

Montag, 14. Januar 2013

Wer führt, muss begeistern!


Als ich ein kleines Mädchen war, kam mein Vater zu der Überzeugung, dass ich Klavierspielen können sollte. Das würde meine Fähigkeiten als Ehefrau und Dame der Gesellschaft, so der Plan, erheblich steigern. Dass ich wenig Begeisterung dafür aufbrachte, störte meinen Vater nicht weiter.

Sein Plan hat nicht funktioniert. Und das lag eindeutig an seinen schlechten Führungskompetenzen. Allerdings hätte niemand jemals gewagt, es ihm zu sagen. Es war der Führungsstil von Menschen, die zwei Weltkriege erlebt hatten, und ist ein Führungsstil, der oft noch heute für den erfolgsversprechendsten gehalten wird.
Trotz vieler Studien und Beweise, die belegen, dass dieser Führugnsstil mittelfristig und nachhaltig keine Erfolge und keine Spitzenleistungen bei Mitarbeitern bewirkt.

Der Führungsstil hieß: Führung mit Härte!

Ein schwerer Fehler. Allerdings hatte ich keine Wahl. Also malträtierte ich das Klavier zum Ebenholzerweichen.
Die Klavierlehrer, die ich verschliss, waren von folgender Sorte: In irgendeiner Form nicht mehr dazu in der Lage, auf dem Arbeitsmarkt der 60er Jahre Fuss zu fassen (Sie waren durchweg ältere Männer) mit einem ähnliche Prinzip wie mein Vater.
Wenn ich damals überhaupt ein Interesse daran hatte, Klavier zu spielen, dann daran, die  Pop- und Rocksongs meiner Zeit zu erlernen. Selbstverständlich war das streng verboten. Für meinen Vater wäre das der Beginn der Verrohung der Sitten und der Anarchie gewesen.
Die Folge davon war eine Tochter, die das Klavierspielen hasste und sich zunehmend sich für eine Versagerin hielt. Was sich eindeutig auf meine Leistung niederschlug. Und auf mein Lebensgefühl. Ich war ein ziemlich trauriges Kind. Denn ich hatte keine Chance, erfolgreich zu sein.
(Manchmal frage ich mich, ob das nicht der wahre Grund ist, der hinter solchen Führungstilen steckt: "Mitarbeiter" zu Misserfolgen zu führen, um selbst als Nr.1 glänzen zu können.)


Eines Tages bekam ich eine neue Klavierlehrerin. Sie machte diesen Beruf nicht aus Not. Sondern aus Berufung. Sie war Pianistin und Schülerin des damals weltbekannten Pianisten Claudio Arrau. Sie war begeistert. Von Musik. Und trat selbst als Pianistin auf. Erfolgreich. Sie war begeisternd.
Durchaus fordernd, aber auch menschlich und ließ Nähe zu. Ich musste viel üben, aber sie schenkte mir ihr Gehör, auch bei meinen Nöten.
Nach nur kurzer Zeit spielte ich auf kleinen öffentlichen Veranstaltungen, die sie arrangierte. Und nach und nach spielte ich sogar als Solopianistin mit Orchester.

Wie habe ich damals diese Frau verehrt und bewundert! Ich wollte ihr gefallen. Sie gab mir meine Motivation zurück. Obwohl ich eigentlich gar nicht Klavier spielen wollte. Und obwohl ich, ehrlich, nur mäßiges Talent dafür besitze. Sie war in jeder Hinsicht mein Vorbild. Künstlerisch, menschlich, als Lehrerin, in ihrer akribischen Art zu lernen und zu lehren, in ihrem Führunspotenzial.

Ich spiele schon lange kein Klavier mehr. Ich bin auf der Bühne und halte Vorträge und gebe Seminare und Coachings. Aber diese Frau habe ich nie vergessen. Und viel gelernt zum Thema Führung und Begeisterung. Denn ich will meine Zuhörer, Klienten, Teilnehmer begeistern.
Von sich selbst. Und von dem Thema. 
Führung funktioniert nach dem Vorbildprinzip. Das ist die größte Qualität von Führungskräften. Von erfolgreichen Führungskräften!
Übrigens: Führung mit Begeisterung kann man lernen.
Es bedeutet, seine Sozialkompetenz, seine Kommunikationsfähigkeiten zu entwickeln. Dann wird aus Führung Spitzenführung.