Damit mich jetzt niemand missversteht: Ich finde es nicht die Krankheit Alzheimer nicht lustig. Die Götter des Humors mögen mich davor schützen. In Deutschland soll jeder Dritte von ihr erwischt werden. Und wie man sieht unabhängig vom Promistatus. Natürlich ist letzterer der Grund, warum wir etwas über darüber erfahren. Über den Herrn, der mein Nachbar war und der jetzt in einem Pflegeheim ruhig gespritzt wird, dreht niemand einen Film. Trotzdem nötigt es mir Respekt ab, wie Rudi Assauer sein Scheitern verarbeitet. Der Weg ins Vergessen. Die Unfähigkeit sein eigener Herr zu sein - gerade er, der Ruhrpottmacho mit der Zigarre! Und darin liegt die Komik in dieser Tragödie. Inmitten des Vergehens, auf dem Weg in den Abschied vom "Ich" reflektiert Assauer rührend komisch den Verfall seines Gehirns mit Zitaten wie "So doof kannst Du doch nicht sein". Er spiegelt unser aller Unverständnis und Hilflosigkeit einer Krankheit gegenüber, die Menschen eben auch auch komisch agieren läßt. Komisch im Sonne von witzig und komisch im Sinne von "nicht normal".
Tragisches und Komisches sind die zwei Seiten einer Medaille. So ist unser Leben.
Wege ins Vergessen
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