Montag, 26. November 2012

Exzellente Kundenorientierung basiert auf Menschenkenntnis! Nicht auf Verhaltensstandards!

Wir kennen Sie alle: die Dienstleistungswüste Deutschland. Jeden Tag aufs Neue. Im Wartezimmer des Arztes werden wir von oben herab behandelt, in den Call-Centern dieser Welt ungeduldig abgefertigt und oft begegnen uns Verkäufer in Geschäften unfreundlich. Oder deutlich mit  Dollar-Zeichen in den Augen.
Wir sind Kunden! Wir haben unser Geld dem jeweiligen Unternehmen zu überlassen und gefälligst nicht weiter zu stören. Wir werden nicht als Menschen betrachtet, wir sind Zahlen. Melkkühe.
"Der Kunde ist König!" - dieser Satz ist nur zu oft das Ergebnis der Arbeit einer Werbeagentur, nicht der Realität.

Ich reise sehr viel und bin dementsprechend oft Kunde an unterschiedlichen Orten. Ich werde eher selten zuvorkommend behandelt. Auch nicht in 5-Sterne-Etablissements. In dem meisten Fällen ist die Kundenkommunikation nicht wirklich unfreundlich, aber uninteressiert an meinen Bedürfnissen -
Genauso unangenehm ist die antrainierte Kundenfreundlichkeit, der angewiesene kundenorientierte Verhaltensstandard. Ich kenne Unternehmen, in denen ist die Kommunikation, das "Wording", tatsächlich vorgeschrieben. Die Mitarbeiter kommen regelmäßig aus dem Tritt, wenn ein Kunden versucht, mit einer Frage, die im Wording nicht vorgesehen ist, so etwas wie eine menschliche Beziehung aufzubauen.

Wir sind Kunden! Wir sind Menschen! Ergo sind Kunden Menschen!
Die Unternehmen sind oft noch weit davon entfernt, diese simple Tatsache in ihrer Kundenkommunikation umzusetzen. Ihren Fokus auf den Menschen als Kunden zu legen.
In der Personalentwicklung werden Mitarbeiter durch Trainer angewiesen, ihr Kundenverhalten nach vorgegeben Mustern zu entwickeln. Unternehmen lieben Verhaltensstandards. Denn Verhaltensstandards kann man kontrollieren.
Freundlichkeit, die vor allem auf einer menschlichen und kundenfreundlichen Einstellung beruht, nicht. Denn dieses echte Verhalten ist flexibel, kreativ und situativ. Es setzt Menschenkenntnis, Empathie, soziale und emotionale Intelligenz voraus und ein "Ich mag Menschen". Wer keine Menschen mag, hat als Kundenberater, Verkäufer, Servicekraft nichts verloren.
(Ich gebe zu, dass das nicht für alle Branchen gilt, Waffenhändler und Verkäufer von Rüstung würde hier sicher zu Recht widersprechen.)

Bis jetzt lief alles gut so, wie es war. Aber nun ändern sich die Kunden. Vor allem durch die technologische Entwicklung. Die Kunden haben individuelle Bedürfnisse, höhere Ansprüche,
wollen als Individuen wahrgenommen werden. Und sie sprechen darüber. Laut. In den Social Media.
Wie ich! Meine Geschichte von dem fantastischen Ausnahmeschaffner der Deutschen Bundesbahn, ohne den ich einen Auftrag vielleicht verloren hätte, steht mit vielen Kommentaren auf meiner Facebook-Chronik unter Jumi Vogler. Man darf auch loben! Nein, man soll!

Eine schlechte Reputation durch Kundenunmut kann zu einem Shitstorm, zum Verlust der Reputation, zur Insolvenz führen. Das hatte Schlecker nicht begriffen und begreifen ganz offensichtlich nicht Lidl, Apple München undundund......
Dabei ist es ganz einfach: Unternehmen sind von und für Menschen gemacht. Unternehmen werden in Zukunft dann Gewinne erzielen, wenn sie ihre Geschäfte im wahrsten Sinne des Wortes mit den Menschen machen. Gewinn und Menschlichkeit schließen sich nicht aus.

Was Not tut, ist das Ende des uralten Kapitalismus-Mythos, dass man nur Gewinne erzielen kann, wenn man  die Interessen der Menschen außer Acht lässt. Wenn man Menschlichkeit in Werbestandards presst und für eine Verliererstrategie hält.

Die Zeiten ändern sich!

Was Not tut, sind Unternehmen, die die Menschen - Mitarbeiter und Kunden - in den Mittepunkt ihres Handelns stellen.

Was Not tut, sind Weiterbildungen, die Menschenkenntnis, soziale und emotionale Intelligenz, echte Kommunikationsfähigkeiten vermitteln.

Diese Fähigkeiten sind erlernbar. Sehr schnell. Menschen wollen diese Fähigkeiten erlernen.
Ich habe in meinen Exzellenz-Trainings erlebt, wie schnell die Rüstungen der unnahbaren Kommunikation aufbrechen zu echter menschen- und kundenorientierten Kommunikation.
Menschen wollen menschlich handeln.

Nur so schafft man Wachstum! Persönliches und ökonomisches!

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